Man of Steel - vielversprechend und enttäuschend zugleich

Tja es war mir vor einigen Monaten leider nicht vergönnt, "Man of Steel" im Kino schauen zu können.
Geplant war es, aber das Cinemaxx verbannte Superman schon nach zwei oder drei Wochen aus dem Programm. Daher war für mich warten angesagt.
Warten auf die Blu-Ray...mehr konnte ich nicht machen.


Die Wartezeit hatte an dem letzten Wochenende ihr Ende gefunden.
Aber hat sich die Geduld wirklich gelohnt?

Krypton wird untergehen, doch um seinen Sohn Kal-El zu retten schickt ihn Jor-El auf die Erde, um dort mit dem gestohlenem Codex eine neue Heimat zu erschaffen.
Auf der Erde, aufgenommen vom Ehepaar Kent, wächst er als Clark Kent auf. Doch bereits in seiner Kindheit wird deutlich, dass er besondere Fähigkeiten hat. Seine Eltern, besonders sein Vater, waren bedacht darauf, dass die Öffentlichkeit nichts von seinen Kräften erfährt. 
Doch der Tag sollte kommen, an dem Clark die Wahrheit über seine Herkunft, seine Bestimmung und das Ausmaß seiner Kräfte erfährt.




Die erste Hälfte beansprucht den Untergang Kryptons, die Rettung von Kal-El und die Kinder- und Jugendzeit des Clark Kent. Hier verging die Zeit wie im Flug. Unterhaltsame und emotionale Abschnitte, waren hier durchweg überzeugend.
Die Rollen waren weitgehend gut besetzt und jeder einzelne erbrachte eine recht solide Leistung bis gute Leistung.
Um mal kurz auf die Hauptrolle einzugehen, muss ich sagen dass ich Henry Cavill optisch ziemlich passen fand. Er hätte zwar nun kein Oscar verdient, aber ich habe ihn wirklich als Superman gesehen.
Kurz um, guter Cast und gute Leistung.

Bei der zweiten Hälfte des Films wäre ein wenig mehr Storyleistung schön gewesen. Denn jetzt verliert die Geschichte und ihre Umsetzung nach und nach an Überzeugungskraft.
Der ganz besondere Love-Interest zwischen Lois Lane und Superman, ist hier weder besonders, noch interessant und vor allem nicht überzeugend!
Ich habe nun keine Kopie der Liebesgeschichte der alten Filme erwartet, aber das hier war irgendwie bizarr. Da ich nicht allzu viel vorweg nehmen möchte, gehe ich da nicht mehr genauer drauf ein, aber was zum Teufel sollte das denn bitte :(?
Da ich gerade schon am meckern und heulen bin, kommen wir doch gleich zum nächsten Problemkind: Der Endkampf. Super viel Tamtam, super Effekte (aber bei heutigen Filmen schon fast nichts besonderes mehr) und dann endet alles innerhalb einer Sekunde?!
Zunächst war ich nur verwirrt und dachte da kommt noch was. Es kam natürlich nichts und die Enttäuschung machte sich in mir breit.
Ich hab schon lange nicht mehr ein so bescheidenes Ende gesehen.
Einzig die letzten Szenen konnten mich noch mal ein wenig aufheitern. Doch den besonderen Charakter der alten Filme, der in diesem Moment hätte fürs Funken fliegen sorgen können, wurde durch den verpatzten Love-Interest ja leider schon im Vorfeld zunichte gemacht. Und der Soundtrack tut da sein übriges.
Er war nicht unbedingt schlecht, er hat nicht genervt, er wurde ja auch ganz nett eingesetzt. ABER mal wieder kein Wiedererkennungswert. Man mag ja von den alten Filmen halten was man will, doch die hatten eine großartige Theme, die man heutzutage noch erkennt.
Um Gottes Willen, es hätte keine eins zu eins Kopie sein müssen. Aber ein Hauch Nostalgie vermengt mit einem Hauch von einem wiedererkennbarem Charakter, wäre schon schön gewesen.
Doch von Hans Zimmer kann man so etwas wohl nicht erwarten.

Vielleicht habe ich zu viel erwartet. Vielleicht sehe ich nur das schlechte in diesem Film. Aber nach der ersten Sichtung schaut es bei mir nun mal genauso aus.
Sehr gute erste Hälfte, die vielversprechend war. Aber aus vielversprechend wurde leider ein "vielenttäuschend".

Von einer Superhelden-Verfilmung erwarte ich einen unterhaltsamen Film mit Schwung und etwas Flapsigkeit. Doch Man of Steel war mehr der unterhaltsame Film mit Enttäuschungen.
Damit hat es Warner in meinen Augen, mal wieder vergeigt und das ausgerechnet beim Neubeginn.
Die Hoffnung auf gute DC-Verfilmungen, in der Zukunft, habe ich damit leider verloren.



"I will return"
Dincs

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